Das nächste Jahr werde ich im tropischen Costa Rica verbringen um dort ein FSJ zu machen. Während dieser Zeit möchte ich Euch hier immer wieder von meinen Erfahrungen und der Arbeit dort berichten und Euch so ein wenig an meinem Abenteuer teilhaben lassen. Viel Spaß beim Lesen und Bilder anschauen! :)



Dienstag, 26. April 2011

Eine Insel mit zwei Bergen

Nicaragua

Granada - Ometepe, die achterförmige Insel mit zwei Vulkanen mitten im großen See von Nicaragua


Fünf Tage Nicaragua über Ostern - definitiv ein kleines Abenteuer

Drei Stunden warten an der Grenze - überfüllte Busse mit Gepäck auf dem Dach - heiß und staubig - Leute die ihre Wäsche im See waschen und fischen - Kinder, die überall nach Geld fragen



Aber auch: Ein wunderschöner See so groß wie ein Meer - schöne Strände auf einer ganz besonderen Insel - viel Sonne - tolle alte Gebäude und sogar mal wieder eine Fußgängerzone - Menschen, die gemütliche in ihren Schaukelstühlen vor dem Haus sitzen und plaudern. Und nicht zu vergessen, die super herzlichen Großeltern eines Freundes, die uns bei sich haben wohnen lassen :)

Sonntag, 24. April 2011

Was macht die Tarantel in unserem Bad?!

Zum Glück ist heute auch hier Ostersonntag und wir können ausschlafen. Die letzte Nacht hielt uns nämlich die Tarantel in unserem Bad eine Weile wach.

Schon als wir am Donnerstagabend von unserer Reise nach Nicaragua wieder zu Hause eingetrudelt sind, ist uns beim Aufschließen der Haustür eine handgroße Vogelspinne entgegengekrabbelt gekommen. Nach 'nem riesen Schreck kam uns dann aber unser Nachbar zu Hilfe und hat sie kurzerhand beseitigt.
Heute Nacht um zwei Uhr weckt mich Sandra aus meinem recht gemütlichen Schlaf. "Lolo, Lolo, ich brauch deine Hilfe". Als ich die Augen aufgemacht habe, sagt sie mit ganz zittriger Stimme: "Da sitzt schon wieder eine Tarantel im Bad und zwar direkt neben unserer Toilette." Nach unserer ersten Begegnung mit den Tierchen hatten wir noch davon geredet, dass es ein ziemlicher Alptraum wäre nachts ganz verschlafen und nichtsahnend in eine solche hineinzulaufen - und promt hat sich noch eine zu uns verirrt! An schlafen war jetzt also nicht mehr zu denken und als ich kruz vor die Tür bin kam sogar wieder jemand vorbei, der uns auch diesmal helfen konnte sie loszuwerden. Erleichtert mussten wir danach kräftig lachen, denn die Situation war für alle wirklich komisch und zudem auch noch mitten in der Nacht.
Bis zum Hellwerden konnte ich jetzt aber nicht mehr schlafen und ich habe nur gruselige Gedanken an Taranteln in meinem Kopf gehabt. Erst bei Tagesanbruch sind mir wieder die Augen zugefallen, denn nun konnte ich mir sicher sein, dass alle Spinnen wieder in ihren Löchern schlafen.

Ihre möglichen Eingänge haben wir für die nächste Nacht schon abgedichtet, sodass das hoffentlich die letzte Begegnung dieser Art war...Ein Foto davon existiert auch und kommt gleich weiter unten




Freitag, 8. April 2011

Mittlerweile ist es schon April...Wahnsinn! Neulich ist mir aufgefallen, dass ich aufgehört habe die Monate zu zählen und wenn manche Leute hier schon jammernd feststellen, dass es nur noch knapp vier Monate sind, wird mir bewusst, dass die Zeit jetzt echt nicht mehr lange ist.


In Der Zeit zwischen Weihnachten und Ostern haben wir einerseits so manches bereist, aber ich habe auch sehr viele Stunden mit meinen Schülern verbracht und ihnen dabei hoffentlich auch was beigebracht ;) Jeden Vormittag unterrichte ich seit einigen Wochen auch in der Grundschule hier auf dem Campus. Ich habe also einige Klassen, denen ich kreativ und spielerisch Lieder, Wörter oder kleine Themen in englisch beibringe. Die Kleinsten gehen noch in die "Pre-Kinder-Klasse" und sind gerade mal 3-4 Jahre alt, danach kommt die Preschool, meine Lieblingsklasse - die 2a, die 2b eine 5. Klasse und die 6.-Klässler. Ziemlich voll also, vor allem mit dem Finden kreativer Ideen. Dass es nämlich fatale Folgen haben kann, wenn man das gleiche Material der Größeren auch für die Kleineren verwendet, hab ich in einer ganz süßen Situation gelernt: Damit meine Preschool-Kinder die Namen der verschiedenen Früchte lernen, habe ich dafür Obst-Schilder gebastelt und, um es ein bisschen kniffliger zu machen, noch die Farben vertauscht. Sie haben es sofort kapiert und danach hab ich das gleiche mit den ganz kleinen probiert. Als nachher alle blaue Bananen gemalt haben und ich ihnen gesagt habe, dass Bananen doch gelb sind, sagt der kleine Fabiano ganz überzeugt: "Nein, ich habe aber schon blaue Bananen gesehen" :D


Auch wenn ich mir die ganzen ungewöhnlichen Namen der Kinder immer noch nicht merken kann, sind sie mir schon ziemlich ans Herz gewachsen. Witzigerweise gibt es in all meinen Klassen die unglaublich klischeehafte Rollenverteilung - vom Klassenclown bis zum Besserwisser ist da alles vertreten und gepaart mit nicht zu wenig Latino-Temperament :) Ziemlich süß war jedoch, als sie mich nach unserer Panama-Reise ALLE strahlend umarmt haben und nur noch "Teacher Lorena!" gerufen haben.



In Deutschland ist Frühlingsanfang und bald Ostern. Osterferien gibt es hier auch - schon in zwei Wochen. Aber ganz komisch fühlt es sich an, wenn wir wehmütig feststellen, dass es hier kühler wird, der "Winter" und damit der tägliche Regen bald wiederkommt. Vorher werden wir aber hoffentlich noch all die Mangobäume hinter unserem Haus leeressen :)



Dank unserem nigelnagelneuen Gasherd können jetzt auch alle mit deutschen Leckereien verwöhnt werden ;)


Feliz Cumple, Alex!


man lese das Plakat genau :)


Mittwoch, 30. März 2011

"Oh wie schön ist Panama! "

Es wackelt, alle im Bus schwitzen und dann bleiben wir stehen, weil der Motor unseres Busses auf der einzigen Straße zwischen Bananenplantagen und Ananasfeldern gerade den Geist aufgegeben hat. Nichtsdestotrotz kann ich mich gar nicht satt sehen an den vielen Bananen und den kleinen bunten Häuschen zwischendrin und schaue sechs Stunden nur voller Eindrücke aus dem offenen Fenster. So sah unsere Busfahrt aus, nachdem wir zehn Tage durch das wunderschöne Panama gereist sind und nun wieder hinter der Grenze, zurück in Costa Rica sind.


Solange es hier jeden Tag noch trocken ist, wollten Sandra und ich unbedingt noch runter in den Süden und das besagte Land von Janosch mal selbst erkunden ;) Mit dem Rucksack ging es also erstmal los in die Stadt "David" recht dicht hinter der Grenze. Nebenbeigesagt sind Grenzen hier in Zentralamerika wirklich lästig und man weiß nie wirklich was man alles vorzeigen und haben muss, um überhaupt durchgelassen zu werden. Nachdem wir aber 2 Stunden in der Hitze angestanden haben, für uns nutzlose Rückfahrttickets gekauft haben und das Gepäck durchsucht wurde, ist der Stempel im Pass und wir sind tatsächlich da!



Wirklich anders als in Costa Rica sah das Land dort noch nicht aus. Total schön zu sehen fand ich aber, dass die Leute manchmal noch ihre traditionellen Kleider tragen und man immer wieder Indianer durch die Stadt laufen sieht. Nicht nur dabei fühl ich mich ein bisschen in der Zeit zurück versetzt, sondern auch das Telefonieren an öffentlichen Telefonen mit Münzeneinwerden hab ich ewig, oder vielleicht sogar noch nie vorher getan :D


An diesem Wochenende fand in David ein riesiges Fest mit Ständen aus ganz Zentralamerika statt, das wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten. Wirklich beeindruckend ist zunächst mal wie die Panamenos als Cowboys mit ihren Pferden durch die Straßen marschieren. Wir wussten nicht wirklich was wir uns unter diesem Fest vorstellen sollten, waren aber total baff und überwältigt als wir ein riesen Fest gesehen haben - so ähnlich wie ein Oktoberfest in Deutschland. Zwischen Viehauktionen, 'ner Stiefkampfarena und traditionellem Essen, gab es riesige Fahrgeschäfte. Sandra sagte nur "Hilfe, hol mich zurück in ein Entwicklungsland". Dass es dann doch noch etwas anders sein kann, ist uns bald darauf wieder bewusst geworden, als auf dem gesamten Fest der Strom ausfiel :D





Panama hat Straßenschilder! - und sogar richtig schöne ;)



Unser zweiter Stop - Panama City. Das New York von Zentralamerika - und das stimmt wirklich. Aus dem Fenster im 10. Stock haben wir einen unglaublichen Blick auf die Skyline der Hauptstadt, hinter der direkt die Sonne aufgeht und uns so jeden Morgen geweckt hat. In dieser Stadt haben wir es uns nicht nehmen lassen einfach drei Tage durch die Stadt und die Malls zu bummeln, um wieder mal ein bisschen Kunsum-Welt zu schnuppern. Ausserdem stand auch noch der Panama-Kanal ganz oben auf der Liste. Alles immer zu erreichen mit den bunten, aufgemotzen und blinkenden Bussen :)


Unser dritter und letzter Ort sind die Inseln "Bocas del Toro" in der Karibik.

Mit dem Nachtbus sind wir kurz nach Sonnenaufgang an einem kleinen abgelegenen Hafen angekommen und wurden dann mit einem Boots-Taxi zu unserer Insel geschippert. Danach fing erstmal wieder die Suche nach einem geeigneten und nicht zu teurem Hostel an. Da wir einfach unglaublich müde dort angkamen, haben wir uns letztendlich für eines der billigsten dort entschieden, doch als wir die Zimmer gesehen haben war uns eigentlich klar, dass wir doch gerne nochmal umziehen würden ;) Aber nach einem guten Frühstück am Wasser haben wir uns von einem der karibischen Bootsführer zu einer Tour über verschiedene Inseln mitreißen lassen. Diese Inseln sind echt wunderschön. Sobald wir auf dem Wasser waren, den ersten Delphin entdeckt hatten und uns den Fahrtwind nur ins Gesicht haben wehen lassen, kam dann definitiv Urlaubsstimmung auf. Eine hundertmal bessere Location für das nächste Wochenende war dann auch schnell und zum Glück, unkompliziert, gefunden und wir haben das letzte Mal unsere Rucksäcke ein und aus gepackt - Eine kleine Insel mit lauter einsamen Stränden, Dschungel in der Mitte und einem einzigen total genialen Hostel verbunden mit einem kleinen Dschungeltrail zum Strand sollte es sein. Und ab dann hieß es für uns auch nur noch "Strand wir kommen!!!"

Wir hatten also wirklich ein paar ereignisreiche, eindrucksvolle und auch entspannende Tage. "Oh, wie schön ist Panama" kann ich nach dieser Tour also wirklich auch sagen!