Das nächste Jahr werde ich im tropischen Costa Rica verbringen um dort ein FSJ zu machen. Während dieser Zeit möchte ich Euch hier immer wieder von meinen Erfahrungen und der Arbeit dort berichten und Euch so ein wenig an meinem Abenteuer teilhaben lassen. Viel Spaß beim Lesen und Bilder anschauen! :)



Montag, 22. November 2010

Großes Krabbeln zum Meer


Ein spannendes Wochenende mit ein paar ganz besonderen Eindrücken liegt hinter uns und so kann ich schon jetzt versichern, dass der heutige Blogeintrag wieder bilderreicher werden wird. Wenn es klappt werde ich euch auch ein kleines Video hochladen.

Nach einer ziemlich vollen Schulwoche hat unser letztes Wochenende schon am Donnerstag-abend begonnen und wir haben spontan unsere sieben Sachen gepackt um am nächsten Tag frühmorgens aufbrechen zu können. Unser Ziel war diesmal Tortuguero - der Strand an dem die für Costa Rica typischen Meeresschildkröten an Land kommen um ihre Eier zu legen. Schon vor einiger Zeit hatten wir uns diesen Trip vorgenommen, doch da jetzt die Zeit angefangen hat, in der die kleinen Schildkröten ausschlüpfen hat sich das bisschen Warten doch mehr als gelohnt!
Um 7.00 Uhr morgens ging es also erstmal nach San José, gemeinsam mit Manu dann zwei Stunden an die Karibikküste, eine weiter Stunde in Richtung Norden und als dann unser Bus das Ende der staubigen Straße erreicht hatte ging es auf dem Wasser nochmals zwei Stunden durch den Dschungel bis wir endlich an unserem kleinen idyllischen und karibischen Dorf angelegt hatten.


Ich glaube den Rest sagen die Bilder an sich, also ab jetzt fleißig runterscrollen ;)

Laut dem Bootsführer schwimmen dort Piranhas und Krokodile herum...naja ;) Erinnert das nicht an eine Amazonas-Tour mit dem Crocodile-Hunter ? :)Die Fotografin und Schriftführerin dieses Blogs herself Tortuguero Downtown :) Ich liebe die Hängematten überall...Und das sind die kleinen Schildkröten. Wenn es dämmert kommen hunderte aus ihren Nestern raus und suchen ihren Weg zum Wasser. Manchmal muss man wirklich aufpassen, dass man nicht auf sie drauftritt. Die meisten krabbeln instinktiv direkt zum Wasser, andere, die den Weg nicht finden durften wir hin und wieder in die richtige Richtung tragen. Laufen müssen sie dennoch selbst um ihre Flossen zu stärken, sodass sie später im Meer gleich losschwimmen können. Mich fasziniert es wenn sie endlich mit einer Welle ins weite Meer getragen werden und sie es erstmal geschafft haben!
Tja und dieses Unwetter sorgte leider dafür, dass unsere Rückfahrt nochmal drei Stunden länger gedauert hat! Durch den vielen Regen war die einzige Straße zurück gesperrt - das ist eben Costa Rica :)
Y finalmente el vídeo! Hasta luego:)

Dienstag, 9. November 2010

Es weihnachtet in Costa Rica

Es wird allmählich trocken in Costa Rica. Die dicken Regenwolken, die sonst täglich von den Bergen her zu uns hinüberziehen sind nun die meiste Zeit verschwunden und machen die Sicht frei auf die tolle Landschaft. Während ich gerade mit meinem Laptop unter dem Mangobaum sitze und schreibe, kann ich endlich jeden einzelnen Berg in der Ferne erkennen und ich bin beeindruck davon, wie grün und bewachsen es hier ist.
Letzte Woche hat es noch einmal 5 Tage am Stück geregnet. So viel Regen war auch für unsere Stromleitungen zu viel und so saßen wir einen ganzen Nachmittag im Dunkeln, an einem anderen Abend blieb uns nichts anderes mehr übrig als uns im Bett zu verkriechen, da plötzlich nichts mehr funktionierte. Weil sich dabei sogar meine Bettwäsche klamm anfühlte bin ich jetzt froh, dass der Regen endlich aufgehört hat.
November ist der Beginn der Trockenzeit in Costa Rica und die Sonne scheint! Der ständige Wind macht es sogar richtig angenehm und man kann sich in der Sonne aufhalten ohne zu schwitzen.
Die Leute sagen es wird "Sommer" und gleichzeitig wird auf unserem Campus fleißig für Weihnachten dekoriert. Für mich passt das alles nicht zusammen. In der Stadt werden Weihnachtsbäume, Lichterketten oder Schneekugeln verkauft und wir bummeln in Flip-Flops und T-shirts durch die Läden und planen unseren nächsten Ausflug an den Strand. Es fühlt sich wirklich nicht an wie Weihnachten, aber die blinkende Lichterkette und das "Feliz Navidad"-Schild, an dem ich täglich mehrmals vorbeilaufe erinnern mich daran, dass ich bald Weihnachtskarten verschicken sollte.
Bei unserer Runde Schokofondue letzten Sonntag mit einigen unserer Freunde von der Uni, haben wir sogar auch schon Weihnachtslieder gehört. Für sie ist das ganz normal, dass überall von "white Christmas" gesungen wird, sie aber selbst noch nie Schnee gesehen haben. Ich habe ihnen mal vorgeschlagen, dass es doch viel passender wäre Palmen zu schmücken, und man müsste dafür doch auch nur die Cocosnüsse bemalen...aber darüber haben sie alle nur gelacht :D
Morgen wollen wir uns aber auch eine Lichterkette für unser Haus kaufen. Da es das ganze Jahr über schon um 6 dunkel wird, wird das bestimmt schön aussehen.

Meine Arbeit hat sich mittlerweile schon wieder ziemlich geändert. Da ich jetzt fast nur noch Deutsch unterrichte, habe ich neue Schüler und muss auch meine Stunden neu vorbereiten und meine Bücher zusammensuchen. Ist nämlich gar nicht so einfach anderen die eigene Muttersprache zu erklären und ich muss dafür auch immer wieder die Regeln nachschlagen. Da auch ich manchmal mit den Sprachen ein wenig durcheinander komme, haben meine Schüler aber auch zwischendruch was zu lachen und ich spreche die deutschen Wörter aus Versehen mit dem gleichen spanischen Akzent aus wie sie :)
So, wie wir uns aber zum Beispiel gestern im Gras auf den Unterricht vorbereitet haben, lässt es sich ganz angenehm arbeiten.

Insgesamt fange ich an mich hier ein bisschen zu Hause zu fühlen und all die lieben Leute wachsen mir ans Herz. Das heißt natürlich nicht, dass ich alle in Deutschland nicht mehr vermisse, aber ich genieße meine Zeit hier und fühle mich wohl! :)
Wenn ich eins bis jetzt gelernt habe, dann dass nach jedem Regen auch wieder die Sonne scheint und so hoffe ich, dass das ein oder andere anfängliche Tief jetzt auch überwunden ist und das vielleicht sogar ja passender Weise mit dem Kommen der Trockenzeit.



So sieht die Landschaft um unseren Campus herum aus

Gestern habe ich auch zum ersten Mal bewusst ohne Wolken den Sonnenuntergang gesehen. Schön oder?

Die Straße führt rund um den Campus und bietet sich für ein bisschen Sport am Abend an

Montag, 1. November 2010

A Thousand Flutterbys








Flutterbies - das ist kein Tippfehler, sondern seit mir Manu erzählt hat, dass Schmetterlinge früher tatsächlich so hießen, liebe ich dieses Wort und es ist auch einfach viel passender dafür, wie sie an einem "vorbeiflattern", oder?


Costa Rica ist jedenfalls ein Paradies für Schmetterlinge und so haben wir diesen Sonntag einen Ausflug zur "Finca de Mariposas", einer Schmetterlingsfarm gemacht.
Nachdem wir also eine halbe Stunde im Bus durchgerüttelt wurden merkt man, dass man seinem Ziel näher kommt daran, dass die Häuser im Dorf große bunte Schmetterlinge auf ihre Fassade gemalt haben. Jedes Haus will dabei natürlich den Schönsten haben, aber so wunderschön wie die in den Gärten der Farm waren sie alle nich!
Wir hatten echt Glück mit dem Wetter und während wir also durch den Garten gelaufen sind und alles bestaunt haben sind tausende von wunderschönen Flutterbies um uns herum geflattert. Das tolle daran war, dass sie natürlich nicht nur um uns herum geflogen sind sondern auch mal auf die Nase, mal auf den Kopf oder die Hand :) Ich hätte Ewigkeiten damit verbringen können sie zu beobachten und Fotos davon zu machen...wenn die nur nich so schnell wären!...aber ein paar Schöne seht ihr ja oben.
Natürlich haben wir auch alles zu den Schmetterlingen gelernt und alle Raupen und Cocons sehen können. Manche davon sahen wirklich aus wie golg-glitzernde Ohrringe, die da von den Blättern runterhängen.

Wer sich schon immer mal gefragt hat, was Schmetterlinge für ein Geräusch machen oder geglaubt hat die wären vielleicht stumm, liegt aber leider nich ganz richtig. Wenn die kämpfen, können sie manchmal schon mal recht laute, klappernde Töne machen :D

Also wie ihr seht, haben mich die Schmetterlinge hier wirklich fasziniert! Auch auf unserem Campus fliegt immer mal einer der riesigen Blauen in den Klassenraum rein, das ist echt schön und hat einfach so was friedvolles.

Nach dem tollen Wochenende wartet aber heute wieder der Unterricht auf uns und unsere Erstklässler werden aber mit Sicherheit bald auch alles über Flutter- oder dann besser Butterflies lernen müssen. Ins herbstliche Deutschland schicke ich euch ein paar warme Grüße und stellt euch vor, jedes Blatt, das runter weht wäre ein Schmetterling...dann ist es so fast so wie bei uns :)