Das nächste Jahr werde ich im tropischen Costa Rica verbringen um dort ein FSJ zu machen. Während dieser Zeit möchte ich Euch hier immer wieder von meinen Erfahrungen und der Arbeit dort berichten und Euch so ein wenig an meinem Abenteuer teilhaben lassen. Viel Spaß beim Lesen und Bilder anschauen! :)



Freitag, 25. Februar 2011

Costa Rica meets Mexico

Seit meinem letzten Blogeintrag, und es tut mir sehr leid, dass dieser schon wieder so lange her ist, waren Sandra und ich mal wieder auf Reisen.
Die letzte Zeit haben wir eigentlich nur noch darauf hingearbeitet endlich nach Mexico fliegen zu können, um dort un der hälfte unseres FSJs das Zwischenseminar mit anderen Freiwilligen in Mexico zu haben.
Wir reisen also um 5 Uhr morgens ab - um diese Zeit sind die costaricaner schon wach und joggen ganz selbstverständlich in der Dunkelheit um den Campus - nur derjenige der uns zum Flughafen bringen sollte war natürlich weder beim Hinflug noch beim Rückflug aufzufinden. "Pura Vida" sagt man hier dazu nur, unsere Freunde in Mexico versuchen sich mit " Así se siente México" (so fühlt sich Mexico an) nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
Naja, nichtsdestotrotz sitzen wir nach einer knapen Stunde in unserem kleinen Flieger in die riiiiiesen Stadt Mexico City und dann ging es weiter nach Monterrey.
Irgendwie ist es eine komische Vorstellung gewesen von Costa Rica wegzufliegen, aber noch lange nicht in Richtung Deutschland. Da wir aber wie selbstverständlich in Flipflops und Tshirts losgeflogen sind, standen wir ziemlich fröstelnd am Flughafen, wo sonst alle schon eher wie zu Hause Winterjacken tragen.
Kurz nach uns kamen dann auch die anderen drei aus Navojoa, einem anderen Projekt in Mexico, an und bei der riesigen Wiedersehensfreude haben wir überhaupt nicht mehr aufhören können zu erzählen und zu erzählen...es gab so viel zu berichten, dass die nächsten 5 Tage in den Seminaren damit ausgefüllt waren!
Außerdem glaube ich, dass wir bei der Ankunft einen kleinen Kulturschock in die andere Richtung erlebt haben. Alles war plötzlich so groß, weitläufig und "zivilisiert". Rießige amerikanische Städte und sonst nur Wüste - nichts mehr von dem Grün, dass mich hier täglich umgibt. Heiße Duschen und richtig dicke Matratzen, waren für uns diese Woche der reinste Luxux :)
Bei unserem deutschen Frühstück in der Wohnung der anderen Freiwilligen sorgte der flüchtige Blick raus in die neblige Umgebung mit kahlen Bäumen bei mir ordentlich für Verwirrung. Für einen kurzen Augenblick dachte ich draußen läge Schnee und ich sei wieder zu Hause ...


Ein paar mehr Eindrücke von dem wie ich Mexico erlebt habe kommen, wenn
ihr nun runterscrollt. Besonders in Erinnerung bleibt mir sicherlich das ständige Brennen im Mund von all dem Chili, der Geschmack des besten Orangensaftes wegen der ganzen Orangenplantagen, die unheimlich verführende Mariachi-Musik :D und natürlich die wunderbare Zeit zum Austausch mit all den anderen!


Sombreros, traditionelle Kleider und Mariachi-Musik

Montemorelos - wer genau hinschaut entdeckt das "M" in den Straßen

Absperrungen kennt auch hier in Costa Rica keiner ... :D


Richtiges Taco-Essen in einer originalen "Taquería" :)






Wenn ihr auf http://www.youtube.com/watch?v=1IE4e--AUKY klickt, findet ihr auch noch Alex' geniales Video vom Canopy an Weihnachten. Viel Spaß beim Anschauen und bis bald.

Mittwoch, 2. Februar 2011

Der Berg ruft

Auf meinem nun wieder täglichen Weg zum Sprachzentrum schaue ich seit letzem Wochenende immer wieder in Richtung Süden um nach den Bergen zu suchen, von dessen Gipfeln aus wir am Sonntag runter auf die Stadt geschaut haben. Der Muskelkater hinterher ist auch wieder verschwunden und so wird es Zeit euch mal wieder ein wenig zu berichten.

Letzten Sonntag haben also Manu, Sandra, Alex und ich die Rucksäcke und Wanderschuhe rausgeholt. Mal endgültig raus aus der Stadt und mit dem Bus durch Escazú - das absoltute Nobelviertel von San José, wo sich ein Traumschloss ans andere reiht und man sich fragt, wo eigentlich all die Wellblechdächer und Wäscheleinen geblieben sind - rüber zu den Bergen. Die fünf sichtbaren Gipfel sollten es sein und nach dem ersten hatten wir dann auch die costaricanischen Sonntagsausflügler hinter uns gelassen. Bis dahin hat mich alles noch ziemlich an die Alpen zu Hause erinnert. Kühe auf den Wiesen und sogar sowas wie Nadelbäume. Aber nach der ersten längeren Pause und neu versorgt mit Blasenpflasten ging es dann weiter hoch durch nebligen und feuchten Urwald, wo man sich oft fragt, wo eigentlich der Weg weiterführt. Vor allem am Schluss und beim Runterlaufen haben mich öfters einfach meine Beine im Stich gelassen, denn das lange hoch und runter Klettern hat einiges an Kraft gebraucht. Für den wahnsinns Blick von 2.400 Metern über das komplette Central Valley hat es sich aber mehr als gelohnt!!! Dort zusammen selbst hochgekommen zu sein, war ziemlich einmalig, aber schaut euch die Bilder unten am besten selbst an :)



Seit zwei Wochen geht es hier schon weiter mit dem Unterricht und ein wenig hat mich auch mein Alltag wieder. Viel verändert hat sich bei meiner Arbeit nicht, nur meine Klassen sind neu. Ich habe nun meine eigene kleine Deutschklasse, die immer total interessiert dabei ist und mich immer mit Fragen über Deutschland löchert. Nach ganz vielen spontanen Stunden in allen möglichen Klassen, warten dann immer noch ein paar Einzelschüler in englisch auf mich und einmal abends noch eine spezielle Englischanfängerklasse von Studenten, die mich doch ziemlich herausfordert. Die Schüler hier lernen einfach ein wenig anders (oder gar nicht :) ) als wir es aus der Schule gewöhnt sind und diese Art und Weise muss ich vielleicht erst noch lernen. Da jeder die Türen offen lässt, ist es sehr laut und man muss die Schüler eher entertainen und ihnen alles vorgeben, als sie mal selbst etwas erarbeiten zu lassen :)

Mit dieser Ausnahme, die ich aber hoffentlich auch gemeistert bekomme, habe ich aber trotzdem das Gefühl, dass die zweite Hälfte meines Jahres hier um einiges leichter läuft. Sicher habe ich dabei auch den ein oder anderen "Hügel", der vor mit lag schon überwunden. Ich habe die Sprache sprechen gelernt, fühle mich in unserem kleinen Häuschen richtig zu Hause und habe in meinem costaricanischen Alltag immer total liebenswerte Menschen um mich rum.

So fühle ich mich hier also richtig wohl und vergesse mittlweile auch den Kalender umzu-blättern. Da die sonnigen und warmen Wochen nur so verfliegen, steht immer schon wieder ein spannendes Wochenende vor der Tür und die Zeit vergeht manchmal sogar schon zu schnell, wenn ich mir überlege, dass nun schon Halbzeit ist...


Manus Sterne-Menü zur Stärkung am Abend vorher

Hier die Berge, die wir hinaufgestiegen sind :)
und dann endlich auf dem Gipfel. Unter uns San José