Das nächste Jahr werde ich im tropischen Costa Rica verbringen um dort ein FSJ zu machen. Während dieser Zeit möchte ich Euch hier immer wieder von meinen Erfahrungen und der Arbeit dort berichten und Euch so ein wenig an meinem Abenteuer teilhaben lassen. Viel Spaß beim Lesen und Bilder anschauen! :)



Sonntag, 3. Oktober 2010

Sonnentage, Regentage

Ein Fazit unseres ersten Monats könnte ungefähr so lauten: Wir sind so richtig angekommen, haben erste Freundschaften geschlossen, unsere Schüler fürs Englischlernen motiviert und gleichzeitig haben wir gelernt, was Regenzeit für unseren Haushalt bedeuten kann.



Die Tage hier in Unadeca (so heißt die Uni abgekürzt) beginnen schon sehr früh morgens. Frühstück gibt es von sechs bis um sieben und dann beginnt für die Grund- und Highschoolschüler auch schon der Unterricht. Zum Glück liegen unsere Stunden immer etwas später am Vormittag, sodass wir uns zwar vornehmen zum Frühstück aufzustehen, aber aus mir unerklärlichen Gründen fällt dann doch immer erst um halb 9 die Tür hinter uns ins Schloss ;) und wir machen uns auf den Weg zu unserem Office am anderen Ende des Campuses. Dank unserer kleinen Küche müssen wir auch dann nicht hungrig in den Tag starten und können uns gelegentlich was alternatives zu Reis und Bohnen kochen, wenn uns als Deutsche mal danach ist.
Aber eigentlich muss ich sagen, dass mir das Essen mit vielen Tortillas, Salsa, Reis mit Bohnen und Platanos (das sind spezielle Kochbananen) recht gut schmeckt. Wir kombinieren die Sachen manchmal ein wenig anders: z.B. habe ich Platanos mit Zucker als einen leckeren Nachtisch endteckt! Die Leute hier wundern sich einwenig darüber, aber es steht immer schon extra Zucker für mich beim Mittagessen bereit :D


Ich unterrichte hier verschiedene Klassen oder auch Einzelschüler in Englisch. Deren Nieveau geht genauso wie das Alter seeehr weit auseinander.
Zum Beispiel habe ich jetzt donnerstags immer einen Erstklässler in Englisch. Der süße Kleine ist aber wirklich eine meiner größten Herausforderungen. Ihm fällt es unheimlich schwer sich längere Zeit zu konzentrieren, still zu sitzen und er redet generell nur spanisch mit mir. Unsere ersten gemeinsamen Unterrichtsstunden entstanden ganz spontan und ich wurde plötzlich beauftragt mit ihm das 1x1 zu lernen... zwar auf englisch, aber wie gesagt musste ich doch meine ganzen Spanischkenntnisse und Kreativität einsetzen, damit er bei der Sache bleibt. Ob ich erfolgreich war, werde ich demnächst bei seinem Test sehen.
Nach einigen Highschoolschülern kommen als anderes Extrem noch zwei Mathe-Profs der Uni zu meinem Unterricht um noch besser englisch zu lernen. Am Anfang hatte ich vor diesen Stunden immer am meisten Respekt, aber mittlerweile gehe ich fast am liebsten dort hin. Dass sie viel älter sind als ich stört mich kaum mehr und bei ihnen merkt man, dass sie auch wirklich lernen wollen und Spaß daran haben.
Hier gibt es für alle Englischklassen recht gute Bücher und auch immer eine Lehrerausgabe dazu, was uns das Vorbereiten ziemlich erleichtert!

Anders als in Deutschland ist, dass manche Schüler ohne Entschuldigung einfach nicht kommen (bei Einzelschülern fällt das nunmal auf!), die Stundenpläne gerne spontan geändert werden und die Türen der Klassenräume alle offen bleiben.
Witzig finde ich aber, dass man in der Highschool keine Entschuldigung fürs Fehlen braucht, wohl aber wenn man einen nicht-grauen Pulli zur Uniform trägt.


Die letzte Woche hat es hier wegen Hurricans an der Küste anstatt nur jeden Nachmittag fünf Tage und fünf Nächte durchgeregnet! Vor unserem Haus entstand ein See und auch das Wäschewaschen ohne Waschmaschine hat uns währenddessen einige Probleme bereitet. Ich musste schon einige Male rennen um alles noch ins Trockene zu bringen, wenn es mal wieder wie mit einem Fingerschnipsen anfing zu schütten, aber diesmal haben wir nach fünf Tagen angefangen Sandras immernoch nasse Unterwäsche mit dem Föhn zu trocknen.

... Die ersten Sonnenstrahlen am Freitag haben uns wirklich an das Ende der Sinnflut erinnert und vor allen Häusern sind endlich wieder die typischen Wäscheleinen zu sehen.



Die Straßen in Alajuela

Das haben wir neulich mit den Studenten hier gekocht:
Reis mit Bohnen, Tortillas, Salsa und Fleisch
Sie sind alle scharf auf Fotos :D

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