Mittwoch, 3. August 2011
Zurück in der Heimat
Sonntag, 31. Juli 2011
Montag, 25. Juli 2011
Ein kleiner Rückblick
Das ganze Jahr über lief bei mir so etwas wie eine innere Uhr ab, die auch wenn im Alltagsgeschehen kurzzeitig verschwunden, mich doch immer an den Stichtag den 31. Juli erinnert hat.
Hätte mich am Anfang jemand gefragt ob ich gerne zurück fliegen würde, wäre ich so manches mal gerne ins nächste Flugzeug eingestiegen. Hätte man mich zwischendrin gefragt, hätte meine Antwort wahrscheinlich gelautet: "Nein, eigentlich fühle ich mich hier ganz wohl, bin nicht bereit um schon heimzugehen und möchte alles bis zum Schluss miterleben und genießen." Wenn ich jetzt gefragt werde bin ich mir nicht sicher wie ich antworten soll. Einerseits bin ich bereit und froh endlich wieder nach Hause zu gehen und male mir schon aus was ich alles als erstes machen möchte, aber andererseits bin ich auch echt traurig hier wegzugehen. Die meisten Menschen, die mein Jahr zu dem gemacht haben, was es war, werde ich sicherlich so schnell nicht wieder sehen können.
Die letzte Zeit habe ich mit Sandra schon öfters unser Jahr reflektiert und zurückgeblickt. Dankbar bin ich dabei vor allem auch dafür, dass wir beide es tagtäglich in unserem kleinen Häuschen zusammen ausgehalten haben. Und auch nicht nur ausgehalten haben, sondern wir eine Freundschaft aufbauen konnten, in der uns sehr viele gemeinsame Erlebnisse verbinden. Wenn ich mir meine Fotoalben durchschaue, wird mir vorallem bewusst wie viel wir von Zentralamerika gesehen und erlebt haben. Viele Bilder sind aber auch einfach nur in meinem Kopf gespeichert und einige Erfahrungen haben mich des Lebens belehrt. (Heute morgen habe ich noch eine Korallenschlange vor mir ins Gebüsch flitzen sehn!). Witzig ist es aber auch meine ersten Tagebucheinträge zu lesen und festzustellen wie anders ich die Dinge und das Leben in Costa Rica anfangs noch gesehen habe :)
Das Land ist trotz der ganzen amerikanisierung immernoch ein Dritteweltland. Das kam mir anfangs nicht so vor, aber je länger ich hier gelebt habe, habe ich auch einen Blick für die anderen Seiten hier bekommen und auch Armut miterlebt. Das Analphabetenprogramm, an dem ich kurzzeitig mitgearbeitet habe, war nur ein Beispiel dafür. Bei meiner Arbeit als Englischlehrerin konnte ich nicht immer sehen, was die Kids eigentlich dabei lernen, und in manchen Stunden hab ich mich gefragt, ob es überhaupt jemand interessiert hat...?! Aber meistens haben sie sich doch irgendwas gemerkt und kamen Tage später mit einem schlauen Spruch an :D Andere haben aber auch sehr fleißig mitgelernt und in deutsch oder englisch große Fortschritte machen können. So hoffe ich also, dass meine Motivation fürs Sprachenlernen bei ihnen angekommen ist und dass ihnen das, gerade in einem Touristen-Land wie Costa Rica, einen Vorteil bringen wird. Auch wenn ich nicht Lehramt studieren werde, hat mir das Unterrichten der Kids und auch Erwachsenen richtig Spaß gemacht. Mit all den unterschiedlichen Charakteren und Altersstufen musste ich kreativ werden und auch ich habe dabei viel gelernt. Ich denke, an dem Spruch, dass man wahrscheinlich mehr mitnimmt und lernt als man selbst vermitteln kann, ist wirklich was dran!
Letztendlich bin ich froh sagen zu können, dass das Jahr sich alles in allem gelohnt hat. Es war der richtige Ort und die richtigen Erfahrungen...wahrscheinlich würde jeder das im Nachhinein von seinem FSJ sagen, aber auch ich habe mir gewünscht dass trotz Ups and Downs am Ende so sehen zu können. Es war super und ich würde so ein Jahr auch nur weiterempfehlen ;) Diese Zeit hat meinen Blick fürs Leben und unsere Welt geändert und mich weitergebracht und das will ich versuchen so lange wie möglich zu behalten!
Nun sind meine Kleider echt abgetragen und teilweise reif für die Tonne. Handwaschen muss ich zum Glück jetzt nie wieder und auch das langweilige Essen bleibt mir auch erspart. Ob ich mich nach 11 Monaten "Pura Vida" wohl erst wieder an Deutschland gewöhnen muss? Ich bin gespannt, was sich zu Hause so getan hat, denn auch dort ist die Zeit ja nicht stehen geblieben.
Der große Abschied von meinen Schülern und Freunden wartet jetzt die nächsten paar Tage noch auf mich, aber schon jetzt scheint alles nur noch so an mir vorbeizurasen...und ehe ich mich versehe bin ich schon in Frankfurt :)
Dienstag, 19. Juli 2011
Fünf Tage Honduras - Zwei verschiedene Welten
Die Familie und die Gegend, wo wir die ersten paar Nächte schlafen konnten, haben so ziemlich dem Bild entsprochen, das ich vorher von Honduras hatte. Es war eines der ärmeren Viertel, jedoch mit sehr viel Tradition und Herzlichkeit. Die Häuser meistens nur halb fertig gebaut sitzen die Leute auf ihrem Dach und plaudern, während die Kinder die auf der Straße spielen. Fast jede Mutter wäscht ihre Wäsche auf einem alten Waschbrett und verkauft sie später als Secondhandware vor ihrem Haus und so war auch unser Wohnzimmer ein einziger Wäscheberg :D
Wenn es dunkel und kühler wird spielen alle auf der Straße Fußball wo wir uns auch abends mal dazugesetzt haben und uns mit den Kindern beschäftigt haben. Meine Kamera war dabei der Hit und am Ende haben wir ihnen ein paar der schönen Fotos dalassen können.
Auch die Familie unsere Freundin, die gemeisam mit allen Kusinen, Schwestern und Enkelkindern wohnt, hat uns total herzlich aufgenommen und uns mit hondruenischen "Baleadas" verwöhnt. Schon nach zwei Nächten kannten wir so gut wie alle Nachbarn und bleiben wahrscheinlich noch länger als "die Weißen" in den Köpfen der Leute...
Auf der Insel Roatán ticken die Uhren einfach langsamer, alles ist ruhig, karibisch und man muss nicht ständig schauen, dass einem nichts geklaut wird. Auch festgelegte Zeiten gibts hier nicht...
Auf einer ganz anderen Seite Roatáns kam es mir vor, als hätte ich die letzten paar Tage nur geträumt. Nach unserer Begegnung und einem Kuss von Delphin Kenny haben wir es uns an einem Traumstrand einfach mal richtig gut gehen lassen und aufgetankt. Ich glaube von jetzt an lasse ich einfach mal die Bilder sprechen:)
Donnerstag, 30. Juni 2011
Flughafen-hin-und-her
Was sich die ganze Zeit so unreal angefühlt hat, ist mir heute bewusst geworden - nach fast einem ganzen Jahr am gleichen Ort fliegt er wirklich nach Hause. Bei seiner Abreise waren Sandra und ich mindestens so aufgeregt, als würden wir selbst mit in den Flieger steigen ;) Aber zum Glück bleibt uns noch ein ganzer Monat um alles zu Ende zu bringen, noch die letzten Orte auf der Liste zu besuchen und alles zu genießen. Noch fühle ich mich nämlich überhaupt nicht bereit um alles hier zu verlassen und "Tschüss" bzw. besser "Adios" zu sagen.
Auch wenn meine Bewerbungen fürs Studium abgeschickt sind und ich mich immer mehr um meinen neuen Start in Deutschland kümmern muss, wir hier die letzten paar Unterrichtsstunden planen und uns die neuen Freiwilligen schon eifrig mit Fragen löchern, fühlt es sich noch gar nicht wirklich an, dass wir in vier Wochen keine Lehrerinnen mehr hier sein werden. Ich freue mich aber, dass nach langer Ungewissheit doch zwei neue Mädels hierherkommen werden um unsere Projekte weiterzuführen.
Was wir in unserem Endspurt noch vor haben? Diese Woche hatten alle Klassen ihre Tests und deshalb war auch für uns ziemlich viel Test-Vorbereitung und Pauken mit den Kids angesagt. Ab nächster Woche werden sie für zwei Wochen Ferien haben. Es ist zwar Juli, aber wenn ich nachmittags das neblige und verregnete Wetter sehe und wir abends wieder gerne mal einen Tee trinken, fühlt es sich an als würde es nach einem langen, heißen Sommer in die Herbstferien gehen.
Für Sandra und mich geht es in 12 Tagen auch nochmal an den Flughafen, allerdings über San Salvador auf die Bay-Islands in Honduras :) Seit Beginn unseres Jahres haben uns Schüler von ihrerparadiesischen Heimat auf diesen Inseln vorgeschwärmt und so haben wir uns letztendlich doch als abschließendes Highlight zwei Flüge dorthin gebucht.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen zu Hause richtig schöne Sommerferien. Was ich so ab und zu höre oder lese ist es bei euch ja zur Zeit richtig heiß - heißer als hier! Eine tolle Zeit und ganz viele liebe costaricanische Grüße nach Hause. Hasta pronto!
Montag, 30. Mai 2011
Erlebnisse, Erlebnisse...
Sonntag, 22. Mai 2011
Neun Monate geschafft - two more left!
Wie es mir geht: Nach so langer Zeit ist es hier wirklich ein schönes zu Hause geworden, wo ich die letzte Zeit versuche noch alles so gut wie möglich zu genießen. Die anfängliche Nervösität vorm Unterricht ist zur Routine geworden und mit unseren Projekten, Freunden und dem Alltag hier hat sich alles zu einem richtig guten und spaßigen Team eingespielt. Ein wenig beunruhigen mich aber die ganzen Abschiede, denn schon in 3 Wochen wird Julia zurückfliegen, zwei Wochen später Alex, dann Manu und schließlich ... wir.
Was ich vermisse: Auf einiges, was ich vermisst habe, hab ich mich mittlerweile verzichten gelernt bzw mich dran gewöhnt oder andere costaranische Dinge schätzen gelernt. Es gibt aber einiges worauf ich mich wieder richtig freue: Das Wiedersehen mit allen; richtiges Brot; Auto zu fahren; das Kühlerwerden im Herbst; mal wieder durch Darmstadt zu bummeln...
Was ich zu schätzen gelernt habe: Direkt um die Ecke Mangos, Orangen und Bananen jederzeit pflücken zu können; dass es in Deutschland nicht jeden Tag regnet
Was ich vermissen werde: den Obstmarkt (Feria) am Wochenende; jeden Tag auf dem Campus die gleichen Leute zu sehen, jeden Tag von Sonnenstrahlen geweckt zu werden und mal fürs Wochenende eben an den Strand zu fahren und das einfache und doch abendteuerliche Leben, bei dem die Uhren etwas anders ticken
Was ich gelernt habe: Ich bin zwar hier um anderen was beizubringen aber trotzdem nehmen wir aus diesem Jahr wahrscheinlich viel mehr an Erfahrungen mit. Von der Sprache bis hin zum Marching der Pfadis und was man mit Taranteln macht ;)
Was ich nicht gedacht hätte: Dass die Zeit im Ausland nur so verfliegt; dass ich Leute aus der ganzen Welt hier treffen würde und selbst so viel vom Land und den Nachbarländern sehen würde; zwei Mal das Canopy durch den Dschungel zu machen; dass das Projekt mit den Grundschulklassen wirklich zustande kommt und ich dort unterrichten kann. Eine andere tolle Überraschung war, als letzte Woche Suzana hier zu Besuch kam. Sie ist letztes Jahr als Freiwillige nach Deutschland gegangen und wir haben uns vorher hier kennengelernt und fleißig deutsch geübt. Als sie mir letzte Woche auf die Schulter tippte, ein gutes deutsch sprach und sogar dort studieren will, war ich echt sprachlos!
Montag, 9. Mai 2011
It's English-Time!
Als Abschluss der Woche und gemeinsames Highlight werden Sandra und ich nochmal mitfahren dürfen an den Vulkan Arenal sowie an einen Strand. Wo genau es aber hingeht und was uns dort erwartet, da müssen wir uns wie bei so vielem einfach mal überraschen lassen :) Aber eins ist ziemlich sicher - es wird super!
Dienstag, 26. April 2011
Eine Insel mit zwei Bergen
Granada - Ometepe, die achterförmige Insel mit zwei Vulkanen mitten im großen See von Nicaragua
Fünf Tage Nicaragua über Ostern - definitiv ein kleines Abenteuer
Drei Stunden warten an der Grenze - überfüllte Busse mit Gepäck auf dem Dach - heiß und staubig - Leute die ihre Wäsche im See waschen und fischen - Kinder, die überall nach Geld fragen
Aber auch: Ein wunderschöner See so groß wie ein Meer - schöne Strände auf einer ganz besonderen Insel - viel Sonne - tolle alte Gebäude und sogar mal wieder eine Fußgängerzone - Menschen, die gemütliche in ihren Schaukelstühlen vor dem Haus sitzen und plaudern. Und nicht zu vergessen, die super herzlichen Großeltern eines Freundes, die uns bei sich haben wohnen lassen :)